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Tourismus auf der Sonneninsel

Wirtschaftliche Bedeutung

Abgesehen von Hafenstädten wie Swinemünde (Swinoujscie) und Werftstandorten wie Wolgast bestand die traditionelle Wertschöpfung in Vorpommern in Landwirtschaft und Fischerei. Wenig ertragreiche Böden und einfachstes Werkzeug der Fischer ließen beide Werwerbszweige sehr beschwerlich werden.

Mit dem Aufkommen des Tourismus entdeckten viele Fischer und Landwirte den einträglicheren Erwerb. Zwar blieb auch der Tourismus ein Saisongeschäft, jedoch waren die Mühen geringer und der bescheidene Ertrag größer.

Die Vermietung von Ferienhäusern und Ferienwohnungen bedarf ebenso vieler indirekter Leistungen wie Wäschereileistungen und Handwerksleistungen, wie Hotels Köche, Kellner, Zimmermädchen usw. benötigen. So bildet der Tourismus die wirtschaftliche Grundlage auf der Insel Usedom.

Tourismus und Umwelt

Ein sich wandelndes Bewusstsein rückt die natürliche Umwelt in das Zentrum des touristischen Angebotes. Statt eines simplen Badeurlaubs an der Ostsee ist nunmehr eine intakte Umwelt entscheidendes Auswahlkriterium. Trotz einer beträchtlich erweiterten Bebauung mit Ferienhäusern, Pensionen, Hotels und Ferienwohnungen ist eine Maßstäblichkeit gewahrt worden und die charakteristischen Naturräume erhalten geblieben.

Öffentlicher Nahverkehr (Usedomer Bäderbahn) und eine Fokussierung auf das Radfahren (z. B. Usedom-Rad) lösen Verkehrsprobleme (z. B. Inselstraße B111) nicht, lindern sie aber merklich. Eine vorsichtigere Genehmigungspraxis für den Neubau von Ferienwohnungen und Hotels mindert den hiermit einhergehenden Flächenverbrauch.

Tourismusräume

Vereinfacht besteht Usedom aus drei Tourismusräumen:

  1. Ostseeküste mit den Seebädern
  2. Hinterland der Seebäder
  3. Haffland

In den Seebädern dominieren Hotels und Ferienwohnungen, die Auslastung ist tendenziell recht gut. Die meisten Urlaubsgäste erwarten einen Badeurlaub, Strandwanderungen und ausgedehnte Radtouren. Aufgrund der Nähe zur Ostsee und ggf. zu Achterwasser und Peenestrom sind diese Wünsche in den Seebädern leicht zu erfüllen.

Das Hinterland der Seebäder umfasst jene Regionen, aus denen der tägliche Ausflug zum Ostseestrand noch leicht fällt. Hier bestimmen Pensionen, Ferienhäuser und kleinere Hotels das touristische Angebot. Angesichts der Entfernung zum Ostseestrand müssen touristische Anbieter einen größeren Aufwand betreiben. Fantasievolle Gartengestaltungen und aufwändig sanierte Bauernhäuser sind häufig sichtbare Beispiele hierfür.

Usedoms Haffland, also die Region am Stettiner Haff, ist schon recht weit von der Ostseeküste entfernt. Der Weg an den Sandstrand ist weit. Strände am Stettiner Haff (z. B. Kamminke), Wassersport und andere Formen des Aktivurlaubs ersetzen den Badeurlaub am Ostseestrand. Die attraktive Landschaft macht das Haffland von anderen Urlaubsdestinationen auf dem Festland dennoch unterscheidbar.

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