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Bis auf kurze Ausnahmen bot der Dezember bisher eher trübes und kaltes Wetter. Da
jedoch die Temperaturen fast ausnahmslos über dem Gefrierpunkt lagen, gehen die Bauarbeiten auf der
Insel Usedom ungehindert weiter. Ganz im Gegenteil — durch die Abwesenheit von Touristen
fließt der Verkehr mustergültig; alle Baumaterialien kommen pünktlich an und so manches neue
Haus oder Eigentums- oder Ferienwohnung können noch vor dem Frost winterfest gemacht werden. Viele
Hotels versäumen es zwar, weisungsgemäß die alte Ölheizung gegen eine ökologisch korrekte
Heizung
zu ersetzen, unternehmen aber das wirtschaftliche Abenteuer, in dieser Zeit zu
renovieren. Ein neues, großes Bauvorhaben ist unterdessen im Inselnorden auf den Weg gebracht. Das
vormalige Versuchskommando Nord
in Karlshagen, bis 1990 dann NVA-Kaserne, ist nahezu
vollständig abgebrochen. Das mehrere Hektar große Gelände nahe des Bahnhofs Karlshagen bietet Raum
für viele neue Ferienwohnungen — die aberwitzigen Immobilienpreise machen es möglich.
Sämtliche Gaststätten sind geschlossen, allenfalls gibt es etwas außer Haus. So befindet sich
Usedom — vom Baugeschehen abgesehen — nahezu im Winterschlaf.
Eingangzur Halbinsel Cosim harrt seiner Entwicklung.
Bühnestattfindet — und wenn es Publikum gibt, das zu dieser Zeit zur Stelle ist …
verbreitertden Sandstrand zwischen Karlshagen und dem Peenemünder Haken auf das Doppelte. Die riesige Fläche und die wenigen Besucher verstärken das Gefühl von Weite und Einsamkeit.
Usedomer Schweiz, einem hügeligen Gebiet im Hinterland der Ostseeinsel, ist Sellin. Rohrgedeckte Bauern- und Fischerhäuser stehen aneinander gedrängt an kopfsteingepflasterten Straßen. Der Blick geht herab zum angrenzenden Schmollensee